Männer und Frauen ticken nun mal anders. Selbst beim Ausbrennen liefern wir uns noch ein Geschlechterrennen…

Spaß beiseite! Burnout ist kein Honigschlecken. Das Coachingluder in mir weiß, wovon es spricht! Ich habe einige Menschen im Bekanntenkreis dabei beobachten können, wie der Verfall immer schlimmer wurde! Trotz vieler Interventionen und Mahnungen! Also seien Sie so lieb und tun Sie es nicht gleichermaßen.

Lassen Sie sich nicht von den ersten Anzeichen einschüchtern – ergreifen Sie sofort die Initiative und setzen Sie sich zur Wehr! Tipps dazu finden Sie am Ende des Artikels!

Und wie ist das jetzt mit den Frauen und Männern? Welchen Einfluss haben Rollenstereotype, evolutionäre Entwicklungen usw. auf die unterschiedlichen Aspekte hinsichtlich Burnout?

Offensichtlich ist: es gibt immer noch bestehende Ungleichbehandlungen von Frauen im Arbeitsleben. Frauen nehmen zum Großteil auch immer noch die Haushaltsagenden und Care-Arbeit wahr. Hackeln, putzen, Verwandte pflegen – TOLL! Ergo kommt es oftmals zu einer unangenehmen Mehrfachbelastung. Der Abstand von einer Sprosse zur nächsten auf der Frauen-Karriereleiter beträgt immer noch gefühlt mindestens zwei Meter. Umso mehr setzen sich weibliche Karrierestrebende unter Druck und wollen diese großen Schritte mit Perfektion meistern.

Ist ein Mann ein Weichei, wenn ER derjenige ist, der in Väterkarenz geht? Ist eine Frau eine Rabenmutter, weil der Mann das Sorgerecht für das „Scheidungskind“ hat? Ist eine Frau ein egoistisches Karrierebiest, wenn sie sich gegen Kinder entscheidet? Ist ein Mann ein Warmduscher, weil er die Karriere wegen der Kinder sausen lässt? Oh je, da gibt es zu den Ansichten in unserer Gesellschaft noch viel aufzuarbeiten…

Die Forschungsresultate sind ganz gut nachvollziehbar, bedenkt man, dass Männer früher die riskanten Tätigkeiten innehatten. Da galt es, wilde Tiere mit wenig Hilfsmitteln zu erlegen, um die Familie zu ernähren. Jede Jagd konnte zum Tode führen. Gefühle waren hier fehl am Platz und interessierten genau niemanden. Es ging schließlich ums Überleben, darum, nicht nur schnelle Entscheidungen, sondern auch die Beute zu treffen.

Währenddessen durften Frauen die Care-Arbeit erledigen. Es galt, für das Dorf zu kochen, sich um Schwächere zu kümmern und die Meute zusammen zu halten. All dies führte zu einem starken WIR-Gefühl. Aber auch diverse Rollenzuschreibungen – wie bereits erwähnt – und Erziehungsstile prägen uns über die Jahrhunderte. Weitere spannende Luderaspekte dazu in meinem Blogbeitrag!

Ergo sind also Männer in der Praxis leistungs- und aufgabenorientiert, Frauen eher sozial, emotional und kollektiv orientiert. Sind die Erwartungen zu überhöht, führt dies zur Enttäuschung, welche sich wiederum in den Geschlechtern anders ausdrückt, nämlich so: Frauen meinen, es ist „schwierig zusammen“. Oder sind der Ansicht, es „nicht allen Recht zu machen“ oder „sich nicht getragen zu fühlen“. Männer hingegen ziehen Vergleiche und empfinden, „die anderen seien besser“. Oder „das Resultat ist nicht gut genug“. Die Tatsache, „etwas nicht alleine zu schaffen“, macht zu schaffen…

Die Auswirkungen sind schlimm und nicht erstrebenswert! Männer geraten in eine sogenannte Depersonalisation, haben ergo das Gefühl neben sich zu stehen und sich selbst fremd zu sein. Die Selbstwahrnehmung leidet. Bei Frauen hingegen dominiert die emotionale Erschöpfung. Negative Gefühle wie Wut, Ohnmacht, Enttäuschung werden zu ständigen unliebsamen Begleitern.

Lassen Sie es bitte nicht so weit kommen! Hier die versprochenen Tipps:

  • Analysieren Sie Kraftkiller und eliminieren Sie diese
  • Sorgen Sie für körperlichen Ausgleich (1 h Spaziergang statt 1 h Glotze wäre mal ein erster Ansatz!)
  • Setzen Sie Grenzen – was kann man an einem NEIN nicht verstehen (auch zu sich selbst!!!)
  • Das NEIN gilt übrigens den unnötigen Aufgaben, keinesfalls der Familie und dem Freundeskreis! Bei Ihren Lieben finden Sie Austausch und Rückhalt!
  • Schwingen Sie Ihren Kadaver auf die Matte und versuchen Sie sich im autogenen Training oder der progressiven Muskelentspannung (im Internet gibt es tolle Videos und Anleitungen dazu)
  • Holen Sie sich ehrliches Feedback von Kolleg*innen und Freund*innen
  • Fokussieren Sie sich auf bestärkende Faktoren (was geht gut versus was geht gar nicht!)
  • Verwöhnen Sie sich mit gesundem Essen (gesund ist nicht immer gruselig ;))
  • Setzen Sie sich realistische Ziele (googeln Sie mal SMART und WOOP oder warten Sie auf meinen Beitrag diesbezüglich :))
  • Hinterfragen Sie die Sinnhaftigkeit Ihrer Tätigkeit

Wenn das alles nichts hilft, holen Sie sich tunlichst rasch Unterstützung!

Wollen Sie tiefer eintauchen, stöbern Sie hier Quelle: „Blickpunkt der Mann 2008; Wissenschaftliches Journal für Männergesundheit; Geschlechtsspezifische Aspekte von Burnout“.